Amoklauf in Graz: Weiter tiefe Betroffenheit bei heimischen Bischöfen
Auch am Tag nach der Amoktat an einer Grazer Schule herrscht bei den heimischen Bischöfen tiefe Betroffenheit. Der in der Österreichischen Bischofskonferenz für die Jugend zuständige Bischof Stephan Turnovszky hat in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress betont, dass sein Gebet besonders den Angehörigen der getöteten Menschen in Graz, den Verstorbenen, den Verletzten "und allen jungen Menschen gehört, die Unsicherheit, Angst, Wut und das Zerbrechen von Geborgenheit erleben". Er hoffe und bete, "dass es ihnen gelingt, ihre Gefühle zu teilen, zu trösten und getröstet zu werden, im Gebet Halt zu finden und an einer Kultur der Gemeinschaft mitzubauen".
Der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz hielt auf Facebook fest: "Tief betroffen und traurig hat mich die Nachricht vom Amoklauf an einer Schule in Graz gemacht. Mein tiefes Mitgefühl gilt den Opfern, ihren Familien, den Verletzten und allen, die durch dieses furchtbare Geschehen fassungslos sind." Er bete für die Verstorbenen und alle Betroffenen und danke allen Einsatzkräften und Helfenden für ihren aufopfernden Dienst.
Der evangelische Religionslehrer Paul Nitsche, der am betroffenen BORG Dreischützengasse unterrichtet, hat im Ö1-Morgenjournal betont, dass der Aufarbeitungsprozess bei den Betroffenen sehr lange dauern werde. Am Mittwoch werden Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer erstmals zusammenkommen, unter Begleitung von Schulpsychologen und einem Kriseninterventionsteam. "Wir alle machen kleine Schritte", so Nitsche, der eine Ausbildung zum Notfallseelsorger absolviert hat.
Seine Gedanken seien bei den Familien, die "wirklich betroffen sind, die in der Früh ein Kind verabschiedet haben oder nicht einmal verabschiedet haben", das nicht mehr von der Schule heimkommen sollte, so Nitsche. Er hoffe, dass die schrecklichen Erlebnisse das Miteinander in der Gesellschaft, über alle politischen und religiösen Grenzen hinweg, stärken werde.
Der Amoklauf in einem Oberstufenrealgymnasium in Graz am Dienstag hat zehn Todesopfer gefordert. Zudem hat der Täter Suizid begangen.
Quelle: kathpress