
Linzer Altbischof Schwarz feiert 85. Geburtstag
Der frühere Bischof von Linz, Ludwig Schwarz, feiert am 4. Juni seinen 85. Geburtstag. Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Severin Lederhilger und Dompropst Wilhelm Vieböck stellten sich bereits im Vorfeld des Geburtstages mit Glück- und Segenswünschen beim Jubilar ein, wie die Diözese in einer Aussendung am Montag mitteilte.
Am 6. Juli 2005 wurde Schwarz, damals Weihbischof von Wien, durch Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Linz in der Nachfolge von Maximilian Aichern ernannt. Die Amtseinführung erfolgte am 18. September 2005. Seinen Wahlspruch "Servite Domino in laetitia" (Dienet dem Herrn in Freude, Psalm 100,2) lebt der Salesianer Don Boscos bis heute. Freude, Humor und sein herzliches Zugehen auf Menschen seien stets sein Markenzeichen, so die Diözese Linz.
Nach der Amtsübergabe am 17. Jänner 2016 an seinen Nachfolger Manfred Scheuer lebte Schwarz bei den Don Bosco Schwestern in Vöcklabruck, wo er weiterhin seelsorglich tätig war. Nach fast 20-jährigem Wirken in der Diözese Linz als amtierender und emeritierter Bischof war es der Wunsch von Schwarz, seinen Lebensabend in seiner Ordensgemeinschaft und in der Nähe seiner Familie zu verbringen. Im Juli 2024 übersiedelte Schwarz daher nach Wien zu den Salesianern Don Boscos. Vor einigen Monaten übersiedelte Schwarz schließlich von seiner Ordensgemeinschaft ins Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder in Kritzendorf (Niederösterreich), wo er seither von den geistlichen Schwestern und dem Pflegepersonal betreut wird.
Bischof Scheuer dankte seinem Vorgänger bei einem Besuch in Kritzendorf herzlich für dessen bischöfliches und priesterliches Wirken in der Diözese Linz. Bei einem festlichen Geburtstagsessen, das die Heimleitung eigens für den Jubilar und seine Gäste aus Linz ausgerichtet hatte, verbrachte Ludwig Schwarz einige frohe Stunden mit seinen Besuchern.
Scheuer würdigt seinen Vorgänger als Salesianer, der das Charisma seines Ordensgründers in das Bischofsamt und in sein priesterliches Wirken eingebracht habe: "'Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen': Dieser berühmte Satz von Don Bosco steht über dem Leben und Wirken von Bischof Ludwig."
Schwarz hatte sich besonders im Bereich der Jugend, in der Seelsorge, in der Entwicklungszusammenarbeit oder als Sprecher der "Allianz für den freien Sonntag" engagiert. seine besondere Sorge galt zudem auch stets den kranken Priestern und Ordensleuten. Bischof Scheuer: "Ich danke ihm für sein Wirken als Bischof und Priester, für sein Zeugnis und sein Gebet, für die Freude und den Humor. Und ich erbitte für ihn Gottes reichen Segen!"
Aus der Slowakei vertrieben
Ludwig Schwarz wurde am 4. Juni 1940 als erstes von neun Kindern in Pressburg geboren, verbrachte die ersten fünf Lebensjahre in Bruck an der Donau in der Slowakei. Nach der Vertreibung aus der Heimat im Jahr 1945 lebte die Familie für mehrere Jahre in einem Barackenlager in Wien. Mit 16 Jahren trat Schwarz in den Orden der Salesianer Don Boscos ein. Er wurde 1964 zum Priester geweiht und kam als Kaplan in die Pfarre Don Bosco in Graz. Danach studierte er Klassische Philologie und Archäologie an der Universität Wien und war gleichzeitig Krankenhausseelsorger. 1970 promovierte er zum Doktor der Philosophie. Von 1969 bis 1978 war er Rektor des Interdiözesanen Seminars für Priesterspätberufe in Horn, anschließend Provinzial der Österreichischen Salesianerprovinz mit Sitz in Wien.
1984 kam Schwarz nach Rom. Zuerst war er Direktor des internationalen Don-Bosco-Konvikts an der Päpstlichen Universität der Salesianer. Ab 1985 unterrichtete er an dieser Universität klassische und christliche Philologie. Ab 1993 war er Provinzial der Salesianer für Rom/Latium.
1999 wurde Schwarz Nationaldirektors des Österreich-Zweigs der Päpstlichen Missionswerke/Missio. Papst Johannes Paul II. ernannte Schwarz am 15. Oktober 2001 zum Titularbischof von Simidicca und Weihbischof in Wien. Von 2005 bis 2016 war Schwarz schließlich Bischof der Diözese Linz.
Quelle: kathpress