
Vatikan: Papst erholt sich weiter - Prognose bleibt "zurückhaltend"
Die 13. Nacht im Krankenhaus verlief für den Papst offenbar erholsam. Papst Franziskus habe gut geschlafen und ruhe sich weiter aus, hieß es Donnerstagfrüh in der gewohnt knappen Mitteilung des Vatikans zum Befinden des 88-jährigen Kirchenoberhaupts. Am Vorabend hatte der Vatikan von einer leichten Verbesserung seines Zustands berichtet. So sei die zwischenzeitlich beobachtete leichte Niereninsuffizienz zurückgegangen. Die Lungenentzündung entwickle sich der Behandlung entsprechend normal, die Sauerstofftherapie werde weiter fortgesetzt. Dennoch bleibe die Prognose insgesamt "zurückhaltend". Zum ersten Mal seit einer Woche wurde der Gesundheitszustand des Papstes nicht mehr als "kritisch" bezeichnet.
Franziskus wird seit knapp zwei Wochen aufgrund einer komplexen Infektion an Atemwegen und Lunge im römischen Gemelli-Krankenhaus behandelt. Es handelt sich um den längsten Spitalsaufenthalt seiner fast zwölfjährigen Amtszeit.
Am Mittwochabend war beim dritten Gebet für den Papst auf dem Petersplatz etwas hoffnungsvollere Stimmung wahrzunehmen als an den Tagen zuvor. Der Dekan des Kardinalskollegiums der katholischen Kirche, Kardinal Giovanni Battist Re (91), betete für die vollständige Genesung von Papst Franziskus. An den Tagen zuvor leiteten Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Kurienkardinal Luis Antonio Tagle das Abendgebet.
Zu Beginn der Rosenkranzandacht vor dem Petersdom sagte Kardinal Re vor mehr als tausend Gläubigen, darunter zahlreichen Kardinälen: "Wir beten, dass Gott Papst Franziskus gewähre, baldmöglichst wieder seinen apostolischen Dienst aufzunehmen - im Vollbesitz seiner körperlichen Kräfte und mit der ihm eigenen seelsorgerischen Energie."
Kardinal: Auch Nichtglaubende beten für den Papst
Für den kranken Papst beten nach Eindruck des Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi "auf verschiedene Weise" auch viele Menschen, die nicht gläubig sind. Am Rande einer Veranstaltung im italienischen Parlament sagte Zuppi am Mittwochnachmittag vor Journalisten: "Wir beten weiter für ihn mit ganz viel Vertrauen, ganz viel Hoffnung und ganz viel Gehorsam. Der Papst steht der kirchlichen Gemeinschaft vor, und ihm schulden wir Gehorsam und sehr viel Zuneigung."
Weiter sagte der Kardinal, der zugleich Erzbischof von Bologna ist: "Ich betone: So viele Gläubige und auch sehr viele nicht Glaubende beten für ihn, sie tun das auf viele verschiedene Weisen." Zuppi hatte am Sonntag von Bologna aus ein online sowie im italienischen katholischen Fernsehen TV 2000 übertragenes Gebet für den erkrankten Franziskus geleitet.
Quelle: kathpress