Der Beitrag fragt nach dem Ursprung der christlichen Taufpraxis. Dieser liegt in der Taufe des Johannes, die er den Umkehrenden als Zeichen der Bewahrung vor dem endzeitlichen (Feuer-)Gericht anbot. Während Jesus in seinem öffentlichen Wirken nicht als Täufer in Erscheinung trat, nahm die „nachpfingstliche“ Urkirche die Taufpraxis wieder auf und verstand sie nach der Darstellung der Apostelgeschichte im Kontext der erwarteten Ankunft des auferweckten Herrn zum Gericht. Beim Apostel Paulus und in der übrigen Briefliteratur des NT erscheint die Taufe dann vor allem als Eintreten in das Mit-und-In-Christus-Sein.
Univ.-Prof. Dr. Christoph Niemand
ist Professor für Neues Testament an der Katholischen Privat-Universität Linz
und derzeit Rektor.
Salvatore Loiero
„Believing without belonging“ !?
Einige Anmerkungen zu postsäkularen Lebens- und Glaubenskontexten
Abstract: H|D 78 (2024) 5–14
Pastoral muss sich der individuellen wie sozialen Wirklichkeiten der Menschen in Kirche und Gesellschaft „von heute“ gewahr werden. Insbesondere trifft dies auf die Sakramentenpastoral im Ganzen und die Taufpastoral im Besonderen zu. Der Beitrag skizziert die lebens- und glaubensgeschichtlichen Umbrüche in Kirche und Gesellschaft und ihre Auswirkungen auf die Spiritualität für ein Christ·in-/Kirche-Sein wie Christ·in- / Kirche-Werden unter spätmodernen Vorzeichen.
Univ.-Prof. Dr. Salvatore LOIERO
ist seit Oktober 2023 Professor für Pastoraltheologie an Kath.-Theol. Fakultät der Universität Salzburg.
Jakob Patsch
(Kinder-)Taufe – Erfahrungen
eines Pfarrers
Abstract: H|D 78 (2024) 2–4
Wie damit umgehen, dass Eltern und Paten oft nichts mit der Kirche verbindet, aber die Taufe gleichsam als Anspruch geltend gemacht wird? (Redaktion)
Dr. Jakob Patsch
ist Pfarrer in Hall in Tirol und Mitglied der LKÖ.
Ingrid Fischer
„Wenn ihr kommt, um vor meinem Angesicht zu erscheinen […]“ (Jes 1,12)
Ein beispielhafter Gottesdienst in sündhaften Strukturen
Abstract: H|D 77 (2023) 322–327
„Gottesdienst“ nennt sich jener besondere Ort, den Gott seinem Volk – Israel und der Kirche – als Begegnungsstätte mit sich selbst, dem Heiligen, bereitet hat. Das Hintreten vor Gott gebietet Ehrfurcht im Erahnen seiner Heiligkeit und in der Erkenntnis des eigenen Ungenügens, insbesondere der immer geschuldeten und immer wieder schuldig gebliebenen Gottes- und Nächstenliebe.
Mag. DDr. Ingrid Fischer
arbeitet als Programmleiterin bei den Wiener Theologischen Kursen, AKADEMIE am DOM. Seit 2014 ist die Liturgiewissenschaftlerin Mitglied in der Redaktion von Heiliger Dienst.
Willibald Sandler
Austreibung des Bösen
In charismatischen und evangelikalen Kreisen
Abstract: H|D 77 (2023) 312–321
Ausgehend von Krisen in der geschichtlichen Entwicklung des evangelikalen und charismatischen Christentums wird gezeigt, wie ein grundsätzlich ver-trauensvoll entspannter Umgang mit Erscheinungsformen des Bösen auch in problematische Formen abrutschen kann. Zudem wird auf hilfreiche theo-logische Erschließungen des Themas hingewiesen, die sich aus einer Begegnung von ausgewogenen Theologen mit der charismatischen Praxis eines „Gebets um Befreiung“ in der katholischen Kirche ergeben haben.
a. o. Univ.-Prof. Dr. Willibald Sandler
ist Professor am Institut für Systematische Theologie der Universität Innsbruck.
Martin Lüstraeten
Der Exorzismus Besessener und die Liturgiereform
Eine Geschichte voller Kompromisse
Abstract: H|D 77 (2023) 286–311
Die Herausgabe des liturgischen Buches zum Exorzismus Besessener im Jahr 1999 kam für manche überraschend. Der Schritt zu dieser Entscheidung ist jedoch vor dem Hintergrund einer weltweiten Entwicklung verständlich und die Nachfrage nach diesem Buch erstaunlich hoch.
Dr. Martin Lüstraeten M.A.
ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Liturgiewissenschaft und Homiletik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz.
Martin Stowasser
Jesu Kampf mit dem Bösen
Exorzismen in der Jesustradition des Neuen Testaments
Abstract: H|D 77 (2023) 286–303
Exorzismen sind Bestandteil des dämonistischen Weltbildes der Antike, in dem auch Jesus von Nazaret beheimatet war. Als charismatischer Heiler interpretierte er den Sieg über Satan und Dämonen als sichtbaren Anbruch der Herrschaft Gottes in der Welt.
Dr. Martin Stowasser
ist außerordentlicher Universitätsprofessor für Neues Testament an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.